Sarkom - Kurz und Knapp
Was ist ein Sarkom?
Als Sarkome werden bösartige Tumore der Weichteile und des Knochens bezeichnet, welche sich aus Knochen, Knorpel, Muskeln, Sehnen, faserigem Gewebe, Venen, Arterien, Nerven, Haut und Fettgewebe entwickeln. Diese Raumforderungen wachsen lokal und zerstören bzw. befallen gesundes Gewebe. Außerdem besitzen sie ein Potenzial für Absiedelungen (Metastasen).
Typische Vertreter der Weichteil- und Knochensarkome sind:
- Liposarkom
- Leiomyosarkom
- pleomorphes Sarkom
- gastrointestinaler Stromatumor (GIST)
- Osteosarkom
- Chondrosarkom
- Ewing-Sarkom
Wie erfolgt die Diagnosestellung von Weichgewebs- und Knochentumoren im Sarkom-Zentrum?
Die Diagnose wird anhand des klinischen Befundes, radiologischer Diagnostik (inklusive Kontrastmittel-MRT) und einer Biopsie des auffälligen Gewebes gestellt. Dabei beginnt die Therapie bereits mit der Probenentnahme, denn es gilt die definitive Entfernung des Tumors bereits jetzt mit einzuplanen.
Wie werden Sarkome in der Regel behandelt?
Vor jeder Therapie wird Ihr Fall in unserem interdisziplinären Sarkomkonferenz besprochen und hier die notwendige Therapie in Einklang mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen empfohlen. Je nach Tumor wird der operativen Entfernung des Tumors eine Therapie vorangestellt, um den Tumor zu verkleinern bzw. den Anteil an lebenden Tumorzellen innerhalb des Tumors zu reduzieren (neoadjuvante Therapie). Dies kann eine Bestrahlung oder Chemotherapie bzw. auch eine Kombination aus beidem umfassen. Dann wir der Tumor (inkl. Sicherheitsabstand) entfernt und der entstehende Defekt rekonstruiert (ggf. in Zusammenarbeit mit plastischen Chirurgen). Nach Untersuchung des Tumors wird ihr Fall erneut im Sarkomkonferenz vorgestellt und über eine Nachbehandlung entschieden (adjuvante Therapie oder Nachsorge). Die Nachsorge erfolgt nach einem standardisierten Schema und dient der Früherkennung eines etwaigen Rückfalls.
Begriffserklärungen
Systemtherapie
Tumortherapie, die meist über die Vene oder als Tablette gegeben bzw. eingenommen wird. Sie wirkt dadurch im ganzen Körper und somit an auch etwaigen Absiedelungen des Sarkoms in anderen Organen/Regionen.
Adjuvante Therapie
Tumortherapie, die im Anschluss an eine Operation durchgeführt wird. Sie soll zu einer besseren lokalen Kontrolle (Bestrahlung) und einer Senkung des Risikos von Rückfällen führen.
Neoadjuvante Therapie
Chemo- oder Strahlentherapie, die vor einer geplanten Operation durchgeführt wird. Sie soll zu einer besseren Kontrolle und ggf. auch Schrumpfung des Tumors führen.
Kurative Therapie
Jegliche Therapie, die zu einer vollständigen Heilung der Tumorerkrankung führt.
Palliative Therapie
Das Ziel der Therapie ist maximal eine Kontrolle der Tumorerkrankung. Im Vordergrund steht die Verbesserung der Lebensqualität durch Linderung der Symptome. Hierfür wird nicht nur die Erkrankung selbst behandelt, sondern auch die durch sie entstehenden Beschwerden.